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Liquiditätsstatus: Was er wirklich aussagt – und warum er über den Erfolg deines Unternehmens entscheidet

Liquiditätsstatus – klingt technisch, ist aber für Unternehmen jeder Größe überlebenswichtig. Denn selbst wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen können scheitern, wenn sie ihre Zahlungsfähigkeit nicht im Griff haben. In diesem Artikel erfährst du, was ein Liquiditätsstatus wirklich ist, warum der Kontostand trügerisch sein kann und wie du deine Liquidität zuverlässig bewertest und planst.

Liquiditätsstatus: Was er wirklich aussagt – und warum er über den Erfolg deines Unternehmens entscheidet

Was ist der Liquiditätsstatus?

Der Liquiditätsstatus beschreibt die aktuelle Zahlungsfähigkeit deines Unternehmens. Er zeigt, ob du alle kurzfristigen Verpflichtungen (z. B. Gehälter, Mieten, Lieferantenrechnungen, Steuern) aus eigener Kraft und fristgerecht bezahlen kannst.

Viele verwechseln den Liquiditätsstatus mit dem Kontostand. Doch das ist ein gefährlicher Irrtum.


Warum der Kontostand nicht reicht

Ein hoher Kontostand kann Sicherheit vermitteln – aber das ist oft nur ein kurzfristiger Eindruck. Denn:

  • Fällige Zahlungen (z. B. Löhne, Umsatzsteuer, Kredite) werden oft zeitversetzt abgebucht.
  • Offene Rechnungen von Kunden (Debitoren) sind vielleicht erstellt – aber noch nicht bezahlt.
  • Fixkosten laufen weiter, selbst wenn der Umsatz schwankt.

Beispiel:
Dein Konto zeigt 20.000 € Guthaben. Klingt solide. In fünf Tagen werden aber 22.000 € an Gehältern und Steuern fällig. Dein tatsächlicher Liquiditätsstatus ist negativ – und du hast ein Problem.


Liquiditätsstatus vs. Liquiditätsplanung

LiquiditätsstatusLiquiditätsplanung
Zeigt den IST-ZustandBlick in die Zukunft (Tage, Wochen, Monate)
Berücksichtigt alle heutigen ZahlungsflüssePlant künftige Einnahmen und Ausgaben
Wird täglich aktualisiertWird regelmäßig angepasst

Ein aktueller Status ist die Grundlage – aber erst in Kombination mit einer vorausschauenden Liquiditätsplanung entsteht echte Kontrolle.


Wie du deinen Liquiditätsstatus richtig ermittelst

Ein solider Liquiditätsstatus berücksichtigt folgende Positionen:

1. Liquide Mittel

  • Bankguthaben (inkl. Unterkonten)
  • Kasse, PayPal, Kreditkarten
  • Verfügbare Kreditlinien

2. Kurzfristige Verpflichtungen

  • Löhne und Gehälter
  • Sozialabgaben und Steuern
  • Rechnungen von Lieferanten und Dienstleistern
  • Miete, Leasing, Versicherungen

3. Kurzfristige Einnahmen

  • Bereits gestellte Rechnungen mit sicherem Zahlungseingang
  • Abo-Zahlungen, Retainer, Fördermittel etc.

Tipp: Automatisiere die Erfassung dieser Daten, um Zeit zu sparen und Fehler zu vermeiden.


Liquiditätsstatus berechnen – einfaches Beispiel

PositionBetrag
Bankguthaben35.000 €
+ Eingehende Kundenzahlung (3 Tage)+7.000 €
– Gehälter (fällig in 5 Tagen)–18.000 €
– Umsatzsteuer-Vorauszahlung–6.000 €
– Lieferantenrechnungen–11.000 €
= Liquiditätsstatus7.000 €

Fazit: Solide, aber eng – und ohne Reserve für Unerwartetes.


Typische Fehler im Umgang mit Liquidität

  • Verzögerte Buchhaltung: Wenn du Zahlen nur einmal im Monat bekommst, ist es zu spät.
  • Excel-Insellösungen: Aufwändig, fehleranfällig und nicht aktuell.
  • Kein Frühwarnsystem: Viele merken Liquiditätsprobleme erst, wenn es brennt.
  • Keine Szenarien geplant: Was, wenn ein Kunde verspätet zahlt oder ein größerer Auftrag ausfällt?

So behältst du den Liquiditätsstatus im Griff

  1. Status täglich aktualisieren – z. B. mit einer Software wie Finban
  2. Planung integrieren – um Engpässe früh zu erkennen
  3. Zahlungseingänge aktiv steuern – durch Mahnwesen und Zahlungsanreize
  4. Kosten regelmäßig prüfen – Fixkosten senken schafft Luft
  5. Szenarien durchspielen – Worst Case, Best Case, Realistisch

Fazit: Liquiditätsstatus ist kein Nice-to-have – er ist die Basis deines Unternehmenserfolgs

Die meisten Insolvenzen in Deutschland sind nicht das Ergebnis von fehlender Profitabilität – sondern von schlechter Liquidität. Wer seine Zahlungsfähigkeit in Echtzeit kennt und plant, kann souverän wachsen, Risiken abfedern und bessere Entscheidungen treffen.