Der ultimative Leitfaden zur Leasing-Kalkulationsformel: Die Mathematik hinter Ihrem Leasingvertrag entschlüsselt

Einleitung

Leasing ist sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen eine beliebte Finanzierungsoption, wenn es um die Anschaffung von Fahrzeugen, Geräten oder Immobilien geht. Obwohl Leasingverträge Flexibilität und Kosteneinsparungen bieten können, ist das Verständnis der zugrunde liegenden Mathematik eine Herausforderung. Dieser Artikel soll den Prozess vereinfachen, indem er die wesentlichen Leasing-Kalkulationsformeln erläutert, um Ihnen dabei zu helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und mögliche Fallstricke zu vermeiden.

Leasing-Terminologie: Die wichtigsten Begriffe, die Sie kennen müssen

Bevor wir uns mit den Formeln beschäftigen, ist es wichtig, die im Zusammenhang mit Leasingkalkulationen verwendete Terminologie zu verstehen. Hier sind einige wichtige Begriffe, auf die Sie stoßen werden:

  1. Leasinglaufzeit: Die Dauer des Leasingvertrages, meist in Monaten ausgedrückt.
  2. Restwert: Der geschätzte Wert des Vermögenswertes am Ende der Leasinglaufzeit.
  3. Leasingfaktor: Der auf das Leasing angewandte Zinssatz, ausgedrückt als Dezimalzahl.
  4. Anschaffungskosten: Die Gesamtkosten des Vermögenswertes, einschließlich Steuern, Gebühren und sonstiger Aufwendungen.
  5. Geldfaktor: Der Zinssatz, ausgedrückt als Bruchzahl, berechnet durch Division des Leasingfaktors durch 2400.
  6. Abschreibung: Die Abnahme des Wertes des Vermögenswertes während der Leasinglaufzeit.
Leasing: Laufzeit, Leasingfaktor & Rate

Die grundlegende Leasing-Rate -Kalkulationsformel

Monatliche Leasingrate = (AnschaffungspreisRestwert) × Leasingfaktor + (Anschaffungspreis + Restwert) × Zinssatz

Hierbei ist:

  • Anschaffungspreis: der Preis des Fahrzeugs.
  • Restwert: der geschätzte Wert des Fahrzeugs am Ende der Leasingdauer.
  • Leasingfaktor: ein Prozentsatz, der von der Leasinggesellschaft festgelegt wird und von verschiedenen Faktoren wie Fahrzeugmodell und -zustand, Laufzeit und Kilometerleistung abhängt.
  • Zinssatz: der Zins, der für das Leasing berechnet wird.

Diese Formel gibt dir eine gute Grundlage, um die monatlichen Kosten eines Leasings zu verstehen und zu berechnen. Beachte jedoch, dass zusätzliche Kosten wie Anzahlungen, Gebühren und Steuern die monatlichen Raten beeinflussen können.

Berechnung des Leasingfaktors

Der Leasingfaktor ist eine wichtige Komponente in der Leasing-Kalkulationsformel. Er wird verwendet, um die Finanzierungskosten zu bestimmen und kann je nach Leasinggesellschaft und Bonität des Leasingnehmers variieren. Um den Leasingfaktor zu berechnen, verwenden Sie die folgende Formel:

Berechnung des Leasingfaktors mit Anzahlung

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Was ist ein guter Leasingfaktor?

Ein “guter” Leasingfaktor kann je nach Marktbedingungen, Fahrzeugtyp, Marke und individuellen Leasingbedingungen variieren. Allgemein gilt jedoch, dass ein niedrigerer Leasingfaktor in der Regel besser ist, da er niedrigere monatliche Kosten im Verhältnis zum Wert des Fahrzeugs bedeutet.

Leasingfaktor

Hier sind einige Beispiele, um dies zu veranschaulichen:

Luxusauto mit hohem Bruttolistenpreis:

  • Bruttolistenpreis: 50.000 Euro
  • Monatliche Rate: 500 Euro
  • Keine Anzahlung
  • Leasingfaktor: 1%

Ein Leasingfaktor von 1% gilt allgemein als sehr gut, besonders bei hochwertigen Fahrzeugen.

Mittelklassewagen mit mittlerem Bruttolistenpreis:

  • Bruttolistenpreis: 30.000 Euro
  • Monatliche Rate: 400 Euro
  • Keine Anzahlung
  • Leasingfaktor: 1,33%

Ein Leasingfaktor von etwa 1,33% ist immer noch gut, insbesondere für beliebte Modelle oder Neuwagen.

Günstigeres Modell oder Sonderangebot:

  • Bruttolistenpreis: 20.000 Euro
  • Monatliche Rate: 200 Euro
  • Keine Anzahlung
  • Leasingfaktor: =1%

Ein Leasingfaktor von 1% ist auch hier ausgezeichnet, besonders für günstigere Modelle.

In der Praxis werden Leasingfaktoren oft zwischen 1% und 1,5% als gut angesehen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Leasingfaktor nicht das einzige Kriterium ist, das bei der Bewertung eines Leasingangebots berücksichtigt werden sollte. Andere Faktoren wie Anzahlung, Laufzeit, Kilometerbegrenzung und zusätzliche Gebühren können die Attraktivität eines Angebots ebenso beeinflussen.

Vom Leasingfaktor zum Geldfaktor

Der Übergang vom Leasingfaktor zum Geldfaktor (auch als Money Factor bezeichnet) ist ein weiterer Schritt im Verständnis von Leasingkalkulationen. Der Geldfaktor ist im Wesentlichen der Zinssatz, der auf das Leasing angewendet wird, aber er wird in einer etwas anderen Form als der übliche Jahreszins dargestellt.

Um vom Leasingfaktor zum Geldfaktor zu gelangen, kannst du die folgende Umrechnungsformel verwenden:

oder umgekehrt:

In diesen Formeln:

  • Leasingfaktor: Er wird wie oben beschrieben berechnet.
  • Geldfaktor: Der effektive Zinssatz des Leasings, oft in Dezimalform dargestellt.

Warum die Zahl 2400?

Dies ist eine Konvention in der Leasingindustrie, die den Geldfaktor in einen leicht verständlichen Wert umwandelt. Der Geldfaktor gibt an, wie viel Zinsen pro Monat auf den Restbetrag des Fahrzeugs zu zahlen sind. Um den jährlichen Zinssatz zu erhalten, multiplizierst du den Geldfaktor einfach mit 2400. Dies ermöglicht einen einfacheren Vergleich mit herkömmlichen Kreditzinsen.

Die Umrechnung des Geldfaktors in einen effektiven Jahreszins durch Multiplikation mit 2400 führt nicht direkt zum effektiven Jahreszins (APR, Annual Percentage Rate), sondern zu einem ähnlichen, aber etwas vereinfachten Zinssatz.

Der Geldfaktor ist im Wesentlichen der Zinssatz, der auf den noch nicht abgezahlten Teil des Fahrzeugwerts angewendet wird. Dieser wird üblicherweise als sehr kleiner Dezimalwert ausgedrückt. Um von diesem Geldfaktor zu einem annähernden Jahreszins zu gelangen, multipliziert man ihn mit 2400. Diese Zahl ergibt sich aus der Umrechnung von Leasing-spezifischen Berechnungen in eine für Kreditvergleiche vertrautere Form:

Es ist wichtig zu beachten, dass dies eine Näherung ist. Der effektive Jahreszins berücksichtigt zusätzliche Faktoren wie die Häufigkeit der Zinsberechnung und zusätzliche Gebühren oder Kosten, die mit dem Leasingvertrag verbunden sein können. Die Multiplikation des Geldfaktors mit 2400 gibt dir eine gute Schätzung, aber für eine genaue Berechnung des effektiven Jahreszinses müssen alle Kosten und Gebühren des Leasingvertrags berücksichtigt werden.

Die Zahl 2400 wird in der Formel zur Umrechnung des Geldfaktors in einen annähernden Jahreszins verwendet, weil sie aus zwei Schlüsselkomponenten der Leasingberechnung abgeleitet ist: den monatlichen Zinsfaktor und der Umwandlung in einen Jahreswert.

Hier ist die Aufschlüsselung:

  • Monatliche Umrechnung: Da Leasingraten monatlich berechnet werden, ist der Geldfaktor eigentlich ein monatlicher Zinssatz. Um diesen in einen jährlichen Zinssatz umzurechnen, muss man ihn mit der Anzahl der Monate in einem Jahr multiplizieren.
  • Prozentsatzumwandlung: Der Geldfaktor wird als sehr kleiner Dezimalwert dargestellt (z.B. 0,0025). Um ihn in einen Prozentsatz umzurechnen, der dem üblichen Format für Jahreszinsen entspricht, muss man ihn mit 100 multiplizieren.

Wenn man diese beiden Schritte kombiniert, ergibt sich die Multiplikation mit 12×100=1200. Jedoch wird in der Leasingbranche der Faktor 2400 verwendet, was das Doppelte von 1200 ist. Dies ist vermutlich historisch bedingt und dient dazu, einen etwas konservativeren, höheren Jahreszins zu reflektieren, der näher an realen Finanzierungskosten liegt. Es bietet auch eine einfache Faustregel zur schnellen Einschätzung der Kreditkosten in einem Leasingvertrag.

Also, wenn der Geldfaktor 0,0025 ist, dann:

Leasing Gesamtkosten berechnen Formel

Leasing berechnen Formel

Um die Gesamtkosten eines Leasingvertrags zu berechnen, müssen verschiedene Elemente des Vertrags berücksichtigt werden. Die grundlegende Formel zur Berechnung der Gesamtkosten eines Leasings sieht folgendermaßen aus:

Hierbei ist:

  • Monatliche Rate: Der Betrag, den du jeden Monat zahlst. Dieser Betrag kann mit der Leasingkalkulationsformel ermittelt werden.
  • Laufzeit: Die Gesamtzahl der Monate, für die der Leasingvertrag abgeschlossen ist.
  • Anzahlung: Der Betrag, den du zu Beginn des Leasings zahlst.
  • Gebühren und Steuern: Zusätzliche Kosten, die zum Leasing hinzukommen, wie Überführungskosten, Zulassungsgebühren, lokale Steuern usw.

Zusammengefasst ergibt sich die Formel:

Diese Formel gibt dir einen umfassenden Überblick über die Gesamtkosten, die mit dem Leasing verbunden sind. Es ist wichtig, alle diese Faktoren zu berücksichtigen, um die Gesamtwirtschaftlichkeit des Leasingangebots zu bewerten.

Tipps und Tricks für das Leasing

Die Berechnung der Leasingrate kann für viele ein komplizierter Prozess sein, aber mit einigen Tipps und Tricks kann man sich gut darauf vorbereiten und bessere Entscheidungen treffen. Hier sind einige Empfehlungen, die Ihnen helfen können, die besten Leasingangebote zu finden und sicherzustellen, dass Sie eine angemessene Rate zahlen:

  1. Kennen Sie Ihre Kreditwürdigkeit: Bevor Sie mit einem Leasingvertrag beginnen, sollten Sie Ihre Kreditwürdigkeit überprüfen. Die meisten Leasinggeber verwenden Ihre Kreditwürdigkeit, um die Zinsen zu bestimmen, die Sie für das Leasing zahlen werden. Je besser Ihre Kreditwürdigkeit, desto günstiger sind Ihre Leasingkonditionen.
  2. Verstehen Sie den Geldfaktor: Der Geldfaktor, auch als Leasingfaktor oder “Factor Rate” bezeichnet, ist eine Zahl, die bestimmt, wie viel Sie monatlich für Ihr Leasing zahlen. Ein niedriger Geldfaktor führt zu einer niedrigeren monatlichen Rate. Fragen Sie den Leasinggeber nach dem Geldfaktor und vergleichen Sie ihn mit den Angeboten anderer Anbieter.
  3. Verhandeln Sie den kapitalisierten Wert: Der kapitalisierte Wert ist der Wert des Fahrzeugs zu Beginn des Leasingvertrags. Dieser Wert ist verhandelbar, und oft können Sie einen Rabatt aushandeln. Je niedriger der kapitalisierte Wert, desto niedriger ist Ihre monatliche Leasingrate.
  4. Achten Sie auf die Laufzeit: Die Länge Ihres Leasingvertrags beeinflusst Ihre monatlichen Zahlungen. Längere Vertragslaufzeiten bedeuten in der Regel niedrigere monatliche Zahlungen, aber sie können auch zu höheren Gesamtkosten führen. Überlegen Sie, wie lange Sie das Fahrzeug behalten möchten, und wählen Sie eine Laufzeit, die zu Ihren Bedürfnissen passt.
  5. Vermeiden Sie hohe Anzahlungen: Einige Leasingverträge erfordern eine hohe Anzahlung, die die monatliche Rate reduzieren kann. Beachten Sie jedoch, dass Sie bei einem Totalschaden des Fahrzeugs während der Leasinglaufzeit möglicherweise Geld verlieren könnten. Überlegen Sie, ob eine niedrigere Anzahlung mit höheren monatlichen Raten für Sie sinnvoller ist.
  6. Bleiben Sie innerhalb der Kilometergrenze (beim Autoleasing): Die meisten Leasingverträge haben eine Kilometerbegrenzung. Wenn Sie mehr Kilometer fahren, als im Vertrag angegeben, können Sie mit zusätzlichen Gebühren belastet werden. Schätzen Sie Ihre jährlichen Fahrbedürfnisse realistisch ein und suchen Sie nach einem Vertrag, der zu Ihrem Fahrverhalten passt.
  7. Überprüfen Sie die Leasingbedingungen: Lesen Sie den Leasingvertrag sorgfältig durch und stellen Sie sicher, dass Sie alle Gebühren und Bedingungen verstehen. Achten Sie besonders auf die Rückgabebestimmungen und mögliche Strafen für Schäden am Fahrzeug.

Durch das Beachten dieser Tipps und Tricks können Sie sicherstellen, dass Sie ein Leasingangebot finden, das zu Ihrem Budget und Ihren Bedürfnissen passt. Nehmen Sie sich Zeit, verschiedene Angebote zu vergleichen und alle Aspekte des Vertrags zu verstehen, bevor Sie sich festlegen.

FAQ: Leasing

Was ist Leasing einfach erklärt?

Leasing ist eine Art der Fahrzeugfinanzierung, bei der du ein Auto für einen festgelegten Zeitraum nutzt, aber nicht dessen Eigentümer wirst. Du zahlst monatlich eine Gebühr, um das Fahrzeug zu nutzen. Am Ende des Leasingvertrags gibst du das Auto zurück, kannst es eventuell kaufen oder einen neuen Leasingvertrag für ein anderes Fahrzeug abschließen. Leasing ist vergleichbar mit dem Langzeitmieten eines Autos.

Welche Nachteile hat Leasing?

  1. Kein Eigentum: Du wirst nicht Eigentümer des Fahrzeugs, was bedeutet, dass deine Zahlungen nicht zum Erwerb des Fahrzeugs beitragen.
  2. Kilometerbegrenzung: Leasingverträge beinhalten oft eine Kilometerbegrenzung. Überschreitest du diese, fallen zusätzliche Gebühren an.
  3. Zustandsanforderungen: Am Ende des Leasings muss das Fahrzeug in gutem Zustand zurückgegeben werden. Ansonsten können zusätzliche Gebühren für Verschleiß oder Schäden anfallen.
  4. Langfristige Verpflichtung: Leasingverträge binden dich für mehrere Jahre und frühzeitige Kündigungen können teuer sein.
  5. Gesamtkosten: Oft sind die Gesamtkosten des Leasings über die Laufzeit höher als der Kauf eines vergleichbaren Fahrzeugs.

Für wen ist Leasing sinnvoll?

Leasing kann sinnvoll sein für:

  1. Geschäftskunden: die steuerliche Vorteile nutzen und regelmäßig neue Fahrzeuge fahren möchten.
  2. Personen, die regelmäßig neue Modelle fahren möchten: ohne sich um den Wiederverkauf kümmern zu müssen.
  3. Personen ohne ausreichendes Kapital für den Kauf: die monatliche Zahlungen einem großen Einmalkauf vorziehen.
  4. Personen, die ein Fahrzeug nur für einen bestimmten Zeitraum benötigen: und kein langfristiges Eigentum anstreben.

Wo ist der Haken bei Leasing?

  • Finanzielle Bindung: Du bist für die Laufzeit des Vertrags an monatliche Zahlungen gebunden.
  • Zusatzkosten: Kilometerüberschreitungen und übermäßiger Verschleiß können zu hohen Zusatzkosten führen.
  • Kein Kapitalaufbau: Deine Zahlungen bauen kein Eigentum auf, anders als beim Kauf eines Fahrzeugs.
  • Vertragsbedingungen: Du musst dich an die Bedingungen des Leasingvertrags halten, was Flexibilität einschränken kann.

Fazit

Die Leasing-Kalkulationsformel mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, doch mit ein wenig Übung und dem Verständnis der zugrunde liegenden Begriffe und Konzepte wird sie leicht verständlich. Indem Sie die Leasing-Kalkulationsformel anwenden und verstehen, sind Sie besser gerüstet, um fundierte Entscheidungen in Bezug auf Ihre Leasingvereinbarungen zu treffen und sicherzustellen, dass Sie das beste Angebot für Ihre individuellen Bedürfnisse erhalten.