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Beispiele und Anwendungsfälle: Wie klare Kategorien Immobilienunternehmen unterstützen
Im Immobiliengeschäft, wo Einnahmen und Ausgaben oft langfristig geplant werden müssen, kann eine klare Kategorisierung den Unterschied machen. Sie schafft Transparenz, verbessert die Rentabilität und hilft, Risiken frühzeitig zu erkennen. Hier sind drei Beispiele, wie Immobilienunternehmen davon profitieren können:
1. Optimierung von Mietrenditen
Beispiel: Ein Unternehmen vermietet sowohl Wohn- als auch Gewerbeimmobilien.
Problem ohne Kategorisierung: Einnahmen aus verschiedenen Objekttypen werden zusammengeführt, sodass nicht ersichtlich ist, welche Immobilienart die höhere Rendite erzielt.
Lösung mit Kategorien: Einnahmen werden nach „Wohnimmobilien“ und „Gewerbeimmobilien“ getrennt. Dazu werden Ausgaben wie Wartung, Instandhaltung und Versicherungen ebenfalls nach Objekttyp zugeordnet.
Vorteil: Das Unternehmen erkennt, dass Gewerbeimmobilien höhere Einnahmen generieren, jedoch auch höhere Instandhaltungskosten verursachen. Es kann gezielt in die profitableren Bereiche investieren.
2. Reduzierung von Instandhaltungskosten
Beispiel: Eine Immobilienfirma verwaltet ein Portfolio von 20 Mietobjekten.
Problem ohne Kategorisierung: Wartungskosten werden pauschal gebucht, ohne nach Objekt oder Art der Arbeiten (z.B. Heizung, Dachreparaturen) zu unterscheiden.
Lösung mit Kategorien: Wartungskosten werden nach „Objekt“ und „Wartungsart“ aufgeteilt.
Vorteil: Das Unternehmen erkennt, dass ein bestimmtes Gebäude überproportional hohe Wartungskosten verursacht. Dadurch können strategische Entscheidungen getroffen werden, etwa die Erhöhung der Rücklagen für diese Immobilie oder der Verkauf des Gebäudes.
3. Transparenz bei Finanzierung und Zinsbelastungen
Beispiel: Ein Immobilienunternehmen finanziert den Kauf neuer Objekte durch Kredite und Eigenkapital.
Problem ohne Kategorisierung: Kreditzinsen und Tilgungszahlungen werden nicht separat aufgeführt, wodurch es schwierig wird, die tatsächliche Zinsbelastung zu analysieren.
Lösung mit Kategorien: Finanzierungsausgaben werden in „Zinszahlungen“ und „Tilgungen“ getrennt, und jedem Objekt wird der entsprechende Finanzierungsanteil zugeordnet.
Vorteil: Das Unternehmen sieht, welche Immobilien die höchste Zinslast verursachen, und kann gezielt frühzeitige Tilgungen vornehmen, um die Gesamtbelastung zu senken.
Mögliches Kategorie-Setup für Immobilienwirtschaft
👍🏼 Tipp: Nutze die Vorschläge, um dein optimales Setup zu finden. Jedes Geschäftsmodell / Geschäft ist individuell. Du willst z.B. bestimmte Kosten granular betrachten, andere wiederum nicht. Erarbeite dir ein eigenes Setup und nutze unsere Vorschläge als Ausgangspunkt.
Einnahmenkategorien für Immobilienunternehmen
- Mieteinnahmen
- Typ: Income Revenue Stream
- Beschreibung: Regelmäßige Einnahmen aus der Vermietung von Wohn- oder Gewerbeimmobilien an Mieter.
- Einfluss auf die Liquidität: Stabile, planbare Einnahmequelle, die monatlich zur Liquidität beiträgt.
- Verkauf von Immobilien
- Typ: Income Product
- Beschreibung: Einnahmen aus dem Verkauf von Immobilien, entweder als Einmalerlös oder im Rahmen von Verkaufsprojekten.
- Einfluss auf die Liquidität: Einmalige, oft größere Zuflüsse, die jedoch unregelmäßig sind und von Marktbedingungen abhängen.
- Verwaltungsgebühren
- Typ: Income Service
- Beschreibung: Gebühren für die Verwaltung von Immobilien, die im Auftrag von Dritten (z.B. Eigentümern) durchgeführt wird.
- Einfluss auf die Liquidität: Regelmäßige, zusätzliche Einnahmen, die je nach Anzahl der verwalteten Immobilien variieren können.
- Parkplatz- und Zusatzmieteinnahmen
- Typ: Income Revenue Stream
- Beschreibung: Einnahmen aus der Vermietung von Parkplätzen, Lagerräumen oder zusätzlichen Einrichtungen auf dem Immobiliengelände.
- Einfluss auf die Liquidität: Variable, ergänzende Einnahmequellen, die die Mieteinnahmen ergänzen.
- Dienstleistungsgebühren (z.B. Reinigungs- oder Sicherheitsdienste)
- Typ: Income Service
- Beschreibung: Einnahmen für Zusatzservices wie Reinigung oder Sicherheitsdienste, die den Mietern optional angeboten werden.
- Einfluss auf die Liquidität: Regelmäßige Einnahmequelle, oft projekt- oder mieterabhängig.
- Fremdfinanzierung (z.B. Hypotheken oder Darlehen)
- Typ: Income Financing: Dept
- Beschreibung: Einnahmen aus Hypotheken oder Darlehen, die zur Finanzierung von Immobilienkäufen genutzt werden.
- Einfluss auf die Liquidität: Einmalige Zuflüsse, die zur Deckung von Kaufkosten dienen, jedoch langfristige Zins- und Tilgungszahlungen mit sich bringen.
- Eigenkapitalfinanzierung (z.B. durch Investoren)
- Typ: Income Financing: Equity
- Beschreibung: Kapitalzufluss durch Investoren oder Eigentümer zur Finanzierung von Immobilienprojekten oder -käufen.
- Einfluss auf die Liquidität: Einmalige Zuflüsse, die die Eigenkapitalbasis stärken und keine Rückzahlungsverpflichtung haben.
- Geldtransit
- Typ: Income Money transit
- Beschreibung: Interne Umbuchungen, z.B. zwischen Bankkonten oder Kasse.
- Einfluss auf die Liquidität: Neutral, keine echten Einnahmen oder Ausgaben, sondern nur interne Bewegungen.
Ausgabenkategorien für Immobilienunternehmen
- Kauf- und Erwerbskosten
- Typ: Cost of Goods Sold (COGS) oder Investment
- Beschreibung: Kosten für den Erwerb von Immobilien, inklusive Kaufpreis, Notargebühren und Grunderwerbsteuer.
- Einfluss auf die Liquidität: Einmalige, große Investitionen, die erheblich die Liquidität belasten.
- Hypothekenzinsen und Darlehenszahlungen
- Typ: Interest
- Beschreibung: Regelmäßige Zins- und Tilgungszahlungen für Darlehen, die zur Finanzierung von Immobilien genutzt wurden.
- Einfluss auf die Liquidität: Planbare, regelmäßige Belastung der Liquidität.
- Instandhaltung und Reparaturen
- Typ: Cost of Goods Sold (COGS) oder Other Operating Expenses (Opex)
- Beschreibung: Kosten für die regelmäßige Wartung und Reparaturen der Immobilien, um ihren Wert und die Zufriedenheit der Mieter zu erhalten.
- Einfluss auf die Liquidität: Regelmäßige oder fallweise Kosten, die je nach Zustand der Immobilie variieren können.
- Versicherungen
- Typ: General & Administrative (G&A)
- Beschreibung: Kosten für verschiedene Versicherungen, wie Gebäudeversicherung, Haftpflichtversicherung und Feuerversicherung.
- Einfluss auf die Liquidität: Planbare jährliche oder monatliche Kosten.
- Nebenkosten für Versorgungsleistungen
- Typ: Other Operating Expenses (Opex)
- Beschreibung: Ausgaben für Wasser, Strom, Heizung und andere Versorgungsleistungen, die entweder von den Mietern oder vom Eigentümer getragen werden.
- Einfluss auf die Liquidität: Regelmäßige Kosten, die oft an die Mieter weiterberechnet werden können.
- Verwaltungskosten
- Typ: General & Administrative (G&A)
- Beschreibung: Kosten für die Verwaltung der Immobilien, einschließlich Personalaufwand, Bürokosten und Software für das Management.
- Einfluss auf die Liquidität: Regelmäßige Fixkosten, die die Liquidität monatlich belasten.
- Maklergebühren
- Typ: Cost of Goods Sold (COGS) oder Other Operating Expenses (Opex)
- Beschreibung: Kosten für Maklerdienste beim Kauf, Verkauf oder bei der Vermietung von Immobilien.
- Einfluss auf die Liquidität: Variable, oft einmalige Ausgaben, abhängig von der Anzahl und Art der Transaktionen.
- Steuerzahlungen
- Typ: Taxes
- Beschreibung: Zahlungen für Grundsteuer, Umsatzsteuer und ggf. Körperschaftssteuer.
- Einfluss auf die Liquidität: Regelmäßige, planbare Ausgaben, teils hohe Beträge.
- Rechts- und Beratungskosten
- Typ: General & Administrative (G&A)
- Beschreibung: Kosten für Rechtsberatung und steuerliche Beratung, besonders bei Vertragsabschlüssen und juristischen Fragen.
- Einfluss auf die Liquidität: Variabel, aber planbar, besonders bei Kaufverträgen oder Mietverträgen.
- Marketing und Werbung
- Typ: Sales & Marketing
- Beschreibung: Kosten für Marketingaktivitäten zur Vermietung oder zum Verkauf der Immobilien, wie Online-Anzeigen, Immobilienportale und Printwerbung.
- Einfluss auf die Liquidität: Variabel, abhängig von der Verkaufsstrategie und der Vermarktungsintensität.
- Abschreibungen
- Typ: Depreciation & Amortization
- Beschreibung: Abschreibungen auf Gebäude und bauliche Investitionen, um den Wertverlust über die Nutzungsdauer steuerlich zu berücksichtigen.
- Einfluss auf die Liquidität: Buchhalterische Kosten ohne direkten Liquiditätsabfluss, mindern jedoch den steuerpflichtigen Gewinn.
- Bankgebühren und Transaktionskosten
- Typ: Other Operating Expenses (Opex)
- Beschreibung: Gebühren für Zahlungsabwicklungen und Kontoführungsgebühren bei der Finanzierung und Verwaltung der Immobilien.
- Einfluss auf die Liquidität: Regelmäßige kleinere Ausgaben, meist monatlich.
- Mitgliedsbeiträge (z.B. IHK, Immobilienverbände)
- Typ: General & Administrative (G&A)
- Beschreibung: Beiträge für Mitgliedschaften in Kammern oder Verbänden wie IHK oder Immobilienverbänden.
- Einfluss auf die Liquidität: Planbare, meist jährliche Kosten.
- Geldtransit
- Typ: Neutral (keine tatsächliche Ausgabe)
- Beschreibung: Interne Umbuchungen zwischen Kasse und Bank oder verschiedenen Konten.
- Einfluss auf die Liquidität: Neutral, da es nur interne Geldbewegungen darstellt.